„Frauen sind keine Arbeitskräfte zweiter Klasse“

Veröffentlicht am 19.03.2016 in Allgemein

Equal Pay Day / SPD-Europaabgeordnete beharrt auf Beendigung der Lohndiskriminierung

Frauen bekommen 21 Prozent weniger Lohn in Deutschland als Männer – trotz gleichwertiger Arbeit. Betrachtet man das unbereinigte geschlechtsspezifische Lohngefälle, markiert der 19. März den Tag des Jahres, bis zu dem Frauen umsonst gearbeitet haben. Männer hingegen wurden bereits ab dem 1. Januar voll bezahlt.

„Frauen müssen also in einem Jahr 79 Tage länger arbeiten, um das gleiche Lohnniveau zu erreichen. Das ist ein Skandal“, so Jutta STEINRUCK, beschäftigungspolitische Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. "Ein Skandal und eine Diskriminierung, an der sich seit Jahren kaum etwas geändert hat, und das obwohl sie bereits seit Jahrzehnten gesetzlich verboten ist", gibt Jutta STEINRUCK zu bedenken.

Trotz des gewachsenen Bewusstseins für diese Problematik bleibt der Wert von durchschnittlich 21 Prozent Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern konstant. „Deutschland ist damit nach wie vor einer der europäischen Staaten mit der größten Ungleichheit bei der Bezahlung von Männern und Frauen“, so Jutta STEINRUCK. Nur in Estland (30 Prozent), Österreich (23 Prozent) und Tschechien (22 Prozent) gibt es einen noch höheren Unterschied. Die niedrigsten Werte findet man in Slowenien mit nur 3 Prozent sowie in Malta (5 Prozent) und Polen (6 Prozent). „In Rheinland-Pfalz stehen wir besser da als zum Beispiel Baden-Württemberg (26 Prozent), Bayern (24 Prozent) oder Hessen (23 Prozent)“, so die Europaabgeordnete.

Das diesjährige Motto des Equal Pay Days ist ‘Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?‘. „Die Arbeitswelt 4.0 bringt viele Chancen mit sich und Rheinland-Pfalz gehört hier glücklicherweise zu den Vorreitern“, sagt Jutta STEINRUCK. „Daher müssen wir uns die Frage stellen: Wie kann es uns gelingen, mehr Frauen für IT-Berufe zu interessieren und innerhalb dieser Branchen zu fördern? Rheinland-Pfalz und Industriestädte wie Ludwigshafen könnten

hier eine Vorbildfunktion einnehmen. Dabei müssen wir darauf achten, dass sie nicht in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt werden. Frauen dürfen bei der digitalen Revolution nicht abgehängt werden.“

Frauen sind generell eher in Bereichen mit geringer Entlohnung beschäftigt. Dazu gehören beispielsweise auch Pflege- und Betreuungsberufe, erklärt Jutta STEINRUCK: "Was Frauen in diesen Bereichen und auch im Privaten leisten wird gesellschaftlich geschätzt, aber einfach nicht entsprechend entlohnt. Es kann nicht sein, dass Frauen wöchentlich insgesamt mehr arbeiten als Männer, aber sich ihr Leben lang in finanziell schwierigen Situationen befinden: Denn liegt das geschlechtsspezifische Lohngefälle im Durchschnitt bei 21 Prozent, wächst er in Deutschland auf einen geschlechtsspezifisches Rentengefälle von fast 60 Prozent an! Das weibliche Gesicht der Armut in Zukunft zu verhindern, liegt daher an der Politik und ihrer Durchsetzung von heute."

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