In der letzten Woche wurde mit großem Erfolg das frisch renovierte Wilhelm-Hack-Museum eröffnet. Ein Schmuckstück für die Stadt, eine Investition in die Kultur, die zahlreiche Besucherinnen und Besucher freudig annahmen. So viel Leben war bislang selten im Museum.
Das Konzept des neuen Leiters, Dr. Reinhard Spieler stieß auf großes Interesse.
Wenige Tage vor der Eröffnung, am Dienstag, den 3.3.2009, besichtigte der Arbeitskreis Kultur der SPD-Fraktion die Stadtbibliothek. Die meistgenutzte Kultureinrichtung der Stadt Ludwigshafen und eine der ausleihstärksten öffentlichen Bibliotheken in Rheinland-Pfalz kann leider einige weniger erfreuliche Superlative aufweisen. Die Fenster sind einfachst verglast, was im Winter immense Heizkosten und im Sommer Bruthitze zur Folge hat.
Die Heizungsanlage ist in einem miserablen Zustand und Wasserschäden aufgrund eines maroden Dachs sind überall zu sehen. Die Bibliothek ist in einem schlechten Zustand, es besteht dringendster Renovierungsbedarf.
Zudem ist die räumliche Situation schlecht: der Lesesaal ist viel zu klein und nicht sehr einladend. Folgt man dem Bibliotheksstandard beträgt der Flächenbedarf der Kinderbibliothek 1500 Quadratmeter, tatsächlich verfügt die Kinder- und Jugendbücherei lediglich über einen Bruchteil der nötigen Fläche - nämlich ganzen 200 Quadratmeter.
Aufgrund der Enge sind die Regale zu hoch, kleinere Menschen kommen an einen Teil des Buchbestandes schlicht nicht ran. Der Mindestabstand zwischen den Regalen wird weit unterschritten, so ist an eine moderne, frontale Präsentation nicht zu denken.
Mit jährlich mehr als 28.000 Neuanschaffungen ist die Ludwigshafener Stadtbibliothek zwar auf einem aktuellen Stand, aber aufgrund der räumlichen Enge müssen dafür Bücher vorzeitig aus dem Angebot gezogen werden.
Bedauerlich ist auch das Fehlen eines direkten Zugang zur Mediathek. Im ganzen Haus behindern Treppen und Einzelstufen den Transport der schweren Bücherwägen durch vorrangig weibliche Mitarbeiterinnen.
Von Behindertengerechtigkeit kann keine Rede sein. Mindestens acht Millionen Euro beträgt der Sanierungsbedarf der Stadtbibliothek. Diese ist nun zunächst in zwei Schritten und mit Mitteln aus dem Stadtumbauprogramm geplant.
Die SPD dringt auf zügige Sanierung unter Nutzung aller möglichen europäischer Förderprogramme, auch sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die das Konjunkturprogramm des Bundes für die kulturelle Infrastruktur in Deutschland bietet.
"Wenn wir kulturelle Bildung wirklich ernst nehmen, müssen wir uns für gute Rahmenbedingungen einsetzen. Ein energieeffizient saniertes Haus mit einem angemessenen Raumkonzept ist wichtig, damit junge und ältere Ludwigshafener die Bibliothek auch weiterhin als wichtigstes Ludwigshafener Kulturzentrum annehmen. Dafür wollen wir uns gerne einsetzen.", so Eleonore Hefner, kulturpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion.
"Soziale Gerechtigkeit heißt auch kulturelle Teilhabe, für viele beginnt diese mit dem Besuch in der Stadtbibliothek. Jede Investition in die Kultur ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft unseres Gemeinwesens.", unterstreicht Fraktionsvorsitzende Heike Scharfenberger, die Notwendigkeit einer Sanierung der Stadtbibliothek.
Eingangsbereich
Lesebereich
Schäden
