Wo sollen junge Leute denn feiern?

Veröffentlicht am 04.03.2009 in Veranstaltungen
Kein Raum 4

Jusos fordern mehr bezahlbare Räumlichkeiten in der Stadt - Wahlparty am Lichttor vorm Rathaus

In Ludwigshafen gibt es zu wenig bezahlbare Möglichkeiten für junge Leute, Räumlichkeiten für Geburtstagspartys und andere Veranstaltungen zu mieten. Das finden die Jusos (Mitglieder der SPD-Jugendorganisation) und fordern deshalb, das sich das schleunigst ändert. Bei einer Wahlparty im Freien am Lichttor vor dem Rathaus-Center haben sie auf das Problem aufmerksam gemacht.

Natascha will ihren 18. Geburtstag feiern und zwar nicht zu Hause, sondern in großem Rahmen in einem öffentlichen Party raum. Doch als Natascha sich auf die Suche macht, muss sie verwundert feststellen: „ Kein Raum für meine Party!" So oder so ähnlich geht es vielen Jugendlichen in Ludwigshafen, die beispielsweise ihren Geburtstag mit Freunden in vertrauter Runde feiern möchten.

Mehr als 168.000 Einwohner zählt Ludwigshafen. Doch attraktive Möglichkeiten, wo Jugendliche in zentraler Lage Partys feiern können, sind kaum vorhanden. Das sehen zumindest die Jusos so, die im September ihr Wahlprogramm für 2009 verabschiedeten. „Wir haben uns Gedanken gemacht, wo es Probleme in der Stadt gibt, und welche Lösungen umsetzbar sind', erzählt Vorsitzender David Schneider (19). Der große Schuldenberg der Stadt sei den Jusos durchaus bewusst. „Wir haben uns nur realistische Ziele gesetzt", sagt Schneider. Deshalb seien die fehlenden Partymöglichkeiten für Jugendliche einer der wichtigsten Punkte im Wahlprogramm.

Zunächst hätten die Jusos den Ist-Stand in der Stadt ermittelt. Das Ergebnis: Die meisten Einrichtungen verlangen entweder eine Mitgliedschaft oder eine Gebühr von mindestens 150 Euro. Das Kulturzentrum dasHaus beispielsweise ist für einen Großteil der Jugendlichen kaum bezahlbar, zumal neben der Gebühr eine teure Getränkebindung bestehe und Probleme mit den Anwohnern programmiert seien. „Gerade Jugendliche aus sozial schwachen Familien sind die eigentlichen Verlierer, da es sich in einer kleinen Mietwohnung für gewöhnlich schlecht feiern lässt', erklärt der Juso-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl Frank Dudek (33).

Wie schlecht die Feiermöglichkeiten in der Stadt sind, beweist auch eine kleine Umfrage unter den Passanten am Rathaus. „Wo feierst du? Wo feiert LU?" haben die Jusos mit Kreide auf den Boden gemalt. Die Antworten waren den Organisatoren fast schon vorher klar: „In Mannheim, bei Freunden, zu Hause, draußen oder im Schlösschen Limburgerhof."

Deshalb fordern die Jusos die Schaffung von bezahlbaren Räumen beziehungsweise die preisliche Anpassung. „Genug Räumlichkeiten sind in der Stadt ja vorhanden', meint Schneider. Mehr als 50 Euro Gebühr dürften diese Räume jedoch nicht kosten. „Gut wäre, wenn ein Trägerverein die Verantwortung übernehmen würde und den symbolischen Preis für Renovierungsmaßnahmen festlegt', schlägt Schneider vor.

Über die Ideen der Jugendlichen freuten sich auch Sozialdezernent Wolfgang van Vliet und Bundestagsabgeordnete Doris Barnett, die die Jusos bei ihrem Programm unterstützten. „Das ist eine pfiffige Idee, und sie haben Recht", meinte van Vliet. „Man braucht sich nicht zu wundern, wenn Jugendliche auf der Straße feiern, weil es keine Räumlichkeiten gibt, die sie bezahlen können.'

Die Wahlparty unter dem speziellen Motto „Mehr Raum für die Jugend" sieht Schneider als Erfolg an. „Wir machen hier Sozialpolitik vom Feinsten und haben die Chance, vor Ort etwas zu bewegen', meint der Vorsitzende. Wichtig sei ihm aber noch ein zweiter Aspekt. „Wir wollen mit dieser Aktion verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass Jugendliche wählen gehen und für ihre Interessen einstehen."

Quelle: Rheinpfalz, 04.03.2009

Homepage Jusos Ludwigshafen

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