Jutta Steinruck: "Verantwortung für Arbeitsbedingungen weltweit übernehmen"

Veröffentlicht am 30.04.2015 in Europa

Sozialdemokraten machen sich für bessere Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter in Bangladesch stark

Auch zwei Jahre nach dem tragischen Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch stehen Entschädigungszahlen und Unterstützung für viele der Betroffenen aus. So ist der Ausgleichsfonds, der nach der Katastrophe 2013 eingerichtet wurde, um den Opfern zu helfen, bis heute um rund drei Millionen US-Dollar unterfinanziert, weil sich viele Unternehmen trotz Milliardengewinne weigern, ihren Beitrag zu leisten. Die SPD Europaabgeordneten rufen in einer am Mittwoch in Straßburg angenommenen Parlamentsresolution zudem dazu auf, den von der EU ins Leben gerufenen Globalen Nachhaltigkeitspakt dringend umzusetzen.

Jutta STEINRUCK, Sprecherin der Fraktion der Sozialdemokraten im Europaparlament für Soziales und Beschäftigung: "Auch wenn in Bangladesch schon einige Fortschritte erzielt wurden, ist die Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer noch sehr schlecht. Deshalb muss die 2013 verabschiedete Arbeitsrechtsreform endlich konsequent umgesetzt werden." Im Bereich der Arbeitnehmerrechte besteht in Bangladesch weiterhin Handlungsbedarf: Sonderwirtschaftszonen fallen nicht unter die Regelungen des Arbeitsrechts, die Rechte auf Vereinigungsfreiheit und auf kollektive Lohnverhandlungen sind immer noch nicht gesichert. Auch muss die Regierung die Anzahl qualifizierter Arbeitsinspektoren erhöhen, um sicherzustellen, dass unabhängige Kontrollen häufiger stattfinden. Ohne entsprechende Kontrollen sind immer noch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gezwungen, unter gefährlichen und menschenunwürdigen Produktionsbedingungen zu arbeiten.

"Die Einhaltung von Beschäftigungs- und Sozialstandards müssen garantiert werden", sagt Jutta STEINRUCK, SPD-Europaabgeordnete aus Ludwigshafen. "Das geht nur mit starken Arbeitnehmervertretungen. Deshalb mein Appell: Die Unterdrückung und Bedrohung von Gewerkschaften muss aufhören!" Die sozialdemokratischen Europaabgeordneten werden die Umsetzung des Nachhaltigkeitspaktes und die weitere Entwicklung der Arbeitsbedingungen in Bangladesch auch in Zukunft kritisch verfolgen und machen sich für die Umsetzung der acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation in allen Handelsabkommen der EU stark.

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